Gewässerökologieseminar 2010 mit den Oldenburger Delphinen über den TLN
Ein Bericht von Jens Bomhoff
Am 16. und 17. Juli 2010 veranstalteten die Oldenburger Delphine in Kooperation mit dem Tauchverein Delphin aus Cloppenburg ein Gewässerökologieseminar unter Leitung von Dr. Ellen Kiel. Die insgesamt 11 Teilnehmer erfuhren am Einführungsabend zunächst einiges über die Grundlagen der Limnologie(= Binnengewässerkunde). Unter anderem wurden unterschiedliche Gewässertypen dargestellt, wichtige Eigenschaften des Wassers erörtert und verschiedene Lebensräume eines Sees vorgestellt.
Das besondere Augenmerk galt dann den Bewohnern dieser Lebensräume, insbesondere den sogenannten wirbellosen Tiere, z.B. den Schnecken, Eintagsfliegen, Köcherfliegen oder Käfern.
Am Folgetag unternahm die hoch motivierte Gruppe 2 Tauchgänge im "Hausrevier" des Tauchvereins Delphin, dem Halener Badesee. Mit Lupe und Binokular erfolgte anschließend im Feldlabor eine ausgiebige Analyse der Proben, die während der Tauchgänge aus verschiedenen Tiefen entnommen wurden.
Kaum jemand hatte den zum Teil nur wenige Millimeter großen Wasserbewohnern bis dahin große Aufmerksamkeit geschenkt. Deshalb waren das Erstaunen und der Respekt vor dem skurrilen Aussehen einiger Vertreter sehr groß. Das besondere Interesse galt z.B. dem zarten, räuberisch lebenden "getigerten Strudelwurm", der sich mit erstaunlich hoher Geschwindigkeit fortbewegt. Erstaunt beobachteten die TeilnehmerInnen auch die Köcherfliegen und erfuhren von deren perfekter Anpassung an das Leben unter Wasser. Dort bauen die Larven ihr Haus mit Hilfe eines körpereigenen Sekrets. Dieser "Klebstoffes" haftet selbst unter Wasser und verbindet Steinchen, Holz oder Pflanzen zu einer stabilen Röhre!
Dank fachkundiger Anleitung gelang es den Teilnehmern unter Zuhilfenahme verschiedener Fachbücher mehr als 30 Tierarten und zahlreiche Wasserpflanzen zu bestimmen. Anfang November werden sich die Seminarteilnehmer erneut am Halener Badesee treffen, um den "Winterbestand" limnischer Tiere zu erfassen und diese Werte mit den Ergebnissen der Sommerexkursion zu vergleichen und sich intensiver mit der Theorie auseinander zu setzten.